Hauptinhalt

Ostereierschieben

Einen besonderen Brauch rund um das Osterei haben die Bewohner der Stadt Bautzen.

Eine Stadt vor blauem Himmel
Bautzen ist die Heimat eines besonderen Osterbrauchs.   © dpa - Zentralbild

Das Ostereierschieben ist hier schon seit über 400 Jahren eine Tradition und zieht jedes Jahr viele Besucher an. Ursprünglich ließen die wohlhabenden Kinder Eier und andere Gegenstände den Hang herabrollen. Diese wurden unten von ärmeren Kindern aufgefangen. Später wurden dann zu den (hartgekochten) Eiern auch Nüsse, Äpfel, Apfelsinen, Gebäck oder andere halbwegs runde Gegenstände den Berg hinuntergerollt. Was die Kinder sich einmal in ihre Sammeltasche gesteckt hatten, durften sie behalten. 

Heute werden bunte Plastikbälle den Berg hinuntergerollt, die dann gegen Preise eingetauscht werden können. Der sogenannte »Eierjokel«, der historisch betrachtet ein Straßenhändler in zerrissener Kleidung war, begleitet als Moderator und Spielleiter das Treiben auf dem Protschenberg.

In einer abgewandelten Form ließen Kinder Eier den Hang hinunterrollen und kürten denjenigen zum Gewinner, dessen Eier unversehrt blieben oder die weiteste Strecke zurücklegten. Diese Version der Tradition, die auch als »Ostereier trudeln« oder »Eiertrullern« bezeichnet wird, findet auch in anderen Regionen, wie Ostfriesland, dem Harz oder an der Havel statt.

Nach dem Krieg, um 1950, fand das Eierschieben wieder statt, wurde aber in den folgenden Jahren aus den verschiedensten Gründen, zum Beispiel aufgrund von Lebensmittelknappheit, eingestellt. Seit 2001 ist der Brauch in Bautzen nun wiederbelebt und gehört zu einer der größten Touristenattraktionen während der Osterfeiertage.

 

zurück zum Seitenanfang