Osterblasen
In der Oberlausitz werden die Bewohner von Berthelsdorf zur Osterzeit auf einzigartige Weise geweckt.
Seit über 150 Jahren ist es dort Tradition, den frühen Morgen des Ostersonntags mit Musik zu beginnen. Wir befänden uns aber nicht in der Oberlausitz, wenn dies nicht mit ganz besonderen Bräuchen verbunden wäre. Denn die traditionellen Choräle und Volkslieder werden nicht nur auf Blechblasinstrumenten gespielt, sondern auch in einem langen Marsch durch das gesamte Dorf vorgetragen.
Bereits um 3.00 Uhr nachts versammeln sich die Mitglieder der Blaskapelle FFw Berthelsdorf, um sich mit einem guten Frühstück zu stärken und den alten Brauch der damaligen Kirchenbläser fortzuführen.
Der anschließende ca. zehn Kilometer und 100 Lieder umfassende Marsch wird von den Bewohnern des Dorfes mit Freuden begrüßt und durch kleine Stärkungen unterstützt. Nach einem zweiten Frühstück findet der feierliche Vorgang gegen 11.00 Uhr mit dem Spielen des letzten Liedes seinen Abschluss.
Auch in Bautzen hat das Osterblasen Tradition. Hier marschieren die Blechbläser jedoch nicht quer durch die Landschaft, sondern finden sich am Abend des Karsamstags auf dem Protschenberg zusammen. Ganze 100 Bläser legen sich ins Zeug, um einer geistlichen Andacht mit Osterchorälen beizuwohnen und die passende Osterstimmung zu erzeugen. Seit über 80 Jahren findet dieser Brauch bereits statt, bei dem der Bautzener Chor den zahlreichen Gästen frohe Festtage wünscht und feierlich die Osterbotschaft verkündet: „Christus ist auferstanden!“