Vor- und Nachteile der Schmalspurbahn
Die Schmalspurbahn setzt sich durch
Die Schmalspurbahn unterscheidet sich, wie der Name schon sagt, im Wesentlichen durch eine geringere Spurweite, welche lediglich 750 mm beträgt. Dies verschafft ihr gegenüber Normalspurbahnen (1435 mm) verschiedene Vorteile.
Durch die schmalere Spur können engere Kurvenradien vor allem in Tälern und generell bei schwierigen Geländebedingungen realisiert werden. Auch ist die Schmalspurbahn kürzer als normalspurige Bahnen und benötigt daher weniger Platz in den Bahnhöfen. Schmalspurige Bahnanlagen sind mit einer überschaubaren Anzahl an Weichen und Gleisen außerdem deutlich einfacher gehalten als es bei Normalspurbahnen der Fall ist.
Durch die Materialeinsparungen können selbstverständlich auch die Investitionskosten und Baukosten geringer gehalten werden. Dabei wird auf Signale und Oberleitungen meist ganz verzichtet und auch aufwendige Automatikschaltungen und Blockbetrieb sind bei dieser Art Bahn nicht gebräuchlich. Weiterhin können Baukosten aufgrund der geringeren Dimensionierung des Gleisbettes und der Gleise eingespart werden.
Lieber nicht mit der kleinen Bahn?
Trotz der vielen Vorteile hat die Schmalspurbahn einen entscheidenden Nachteil. Im Güterverkehr muss die Fracht an Übergangsstationen zum Anschlusstransport mit Regelspurbahnen umgeladen werden.
Um das Problem zu lösen, wurden Verfahren entwickelt, bei denen ganze Güterwaggons auf Rollböcken oder Rollwagen schmalspurig transportiert werden können. Des Weiteren hat die Schmalspurbahn eine schlechtere Laufruhe als Normalspurbahnen. Das heißt, dass Erschütterungen und Schwankungen stärker bemerkbar sind.
Schmalspurbahnen werden folglich vor allem dort eingesetzt, wo die Nachteile nicht so stark zum Tragen kommen, wie es beispielsweise bei Berg- oder Straßenbahnen der Fall ist. Auch wurde gerade in kleinen, verwinkelten Städten und engeren Tälern oft auf die Schmalspurbahn zurückgegriffen, wo sie sich mit ihren Vorzügen klar gegen Normalspurbahnen durchsetzen konnte.