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Weihnachtliche Leckereien

Zimtstangen, heißer Glühwein, süße Rosinen, warme Plätzchen – jetzt bricht die Zeit an, in der alles viel intensiver duftet und viele Erinnerungen weckt. Weihnachten ist eng verbunden mit Gerüchen und zahlreichen Gaumenfreuden.

Einige der bekanntesten Naschereien aus Sachsen stellen wir Ihnen hier vor.

Der Dresdner Christstollen

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(© Ronald Bonß)

Auch wenn das traditionelle Stollenrezept natürlich geheim bleiben muss, sind die folgenden Zutaten bekannt: Rosinen, Butter, Mandeln, Orangeat, Zitronat, Mehl, Wasser und Hefe bilden die Basis des Weihnachtsgebäcks. Nach dem Backen wird der Stollen sofort mit zerlassener Butter bepinselt und anschließend mehrmals gezuckert.

Der Bäckermeister zuckert den Stollen.
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(© dpa-Zentralbild)
Ein angeschnittener Christstollen.
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(© dpa - Zentralbild)

Das 30. Stollenmädchen Lorna Prenzel mit dem Dresdner Christstollen vor der Frauenkirche. Sie ist für ein Jahr die Repräsentantin des Gebäcks.

Eine junge Frau in historischem Gewand hält den Dresdner Christstollen vor der Frauenkirche Dresden.
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(© dpa - Zentralbild)

Zwei Bäcker des Schutzverbandes Dresdner Stollen e.V. bestreuen den Riesenstollen mit Puderzucker.

Zwei Bäcker bestreuen einen Riesenstollen mit Puderzucker.

Der Dresdner Christstollen zählt zu den traditionsreichsten sächsischen Weihnachtsspezialitäten. Jahr für Jahr kommt er auf den weihnachtlichen Kaffeetisch. Die Komposition aus saftigen Rosinen, süßen und bitteren Mandeln und feinen Gewürzen macht ihn seit vielen Jahren an Weihnachten unentbehrlich. Die charakteristische Form und die weiße Puderzuckerschicht des Stollens haben einen christlichen Hintergrund – sie erinnern an das in Tücher gewickelte Christuskind.

Das Gebäck, welches erstmals 1474 urkundlich erwähnt wurde und damals lediglich aus Mehl, Hefe und Wasser bestand, hat sich über die Jahrhunderte zum Dresdner Traditionsgebäck entwickelt. Die Bezeichnung »Dresdner Christstollen« ist geschützt und darf ausschließlich von Bäckereien verwendet werden, die Mitglied im »Schutzverband Dresdner Stollen e.V.« sind.

Jedes Jahr werden tausende Besucher in die selbst ernannte »Stollenhauptstadt Dresden« gelockt, wenn die Dresdner Bäcker sich zusammentun und gemeinsam den Riesenstollen für das Stollenfest auf dem Dresdner Striezelmarkt backen. Der feierliche Anschnitt des weltgrößten Stollens wird traditionell vom Dresdner Stollenmädchen begleitet, der offiziellen Repräsentantin des Dresdner Christstollens.

Die Pulsnitzer Pfefferkuchen

Pfefferkuchen mit Mandelsplittern.
Pulsnitzer Pfefferkuchen gibt es in vielen verschiedenen Variationen: gefüllt mit Konfitüre, mit Schokolade überzogen, mit Zucker bemalt oder wie hier mit Mandelsplittern.  © dpa - Zentralbild

Die Pulsnitzer Pfefferkuchen sind ein sächsischer Klassiker, der nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern das ganze Jahr über genossen werden kann. Das kleine Gebäck, welches auch unter dem Namen Lebkuchen bekannt ist, besteht aus einer besonderen Mischung von Weizen- und Roggenmehl, Gewürzen sowie Honig oder Sirup. Im 12. Jahrhundert wurden Pfefferkuchen vorwiegend in Klöstern hergestellt. Sie galten durch die beigefügten Gewürze Nelke, Zimt und Anis unter anderem als verdauungsfördernd, schmerzstillend und krampflösend und waren vor allem in der Fastenzeit beliebt.

Die Herstellung der traditionellen »Pulsnitzer Pfefferkuchen« erfolgt ausschließlich in der Pfefferkuchenstadt Pulsnitz, nur wenige Kilometer von Dresden entfernt. Was die Pulsnitzer Pfefferkuchen so einzigartig macht ist die lange Reifezeit des Teigs. Dadurch entwickelt sich mithilfe der natürlichen Gärung ein unverwechselbares Aroma, das sich von anderen Lebkuchenvarianten abhebt. Noch heute fertigen neun traditionelle Pfefferküchlereien die Original Pulsnitzer Pfefferkuchen nach altbewährten Verfahren. Die genaue Rezeptur bleibt dabei ein wohlbehütetes Geheimnis, das über Generationen weitergegeben wird.

Wer einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, ist in Pulsnitz herzlich willkommen. Im Pulsnitzer Pfefferkuchenmuseum können Besucher das Gebäck selber backen, verzieren oder verkosten und mehr über die Geschichte dieser sächsischen Spezialität erfahren.

Sächsischer Glühwein

weißer Glühwein in einer durchsichtigen Tasse
Sächsischen weißen Glühwein gibt es zum Beispiel auf dem Striezelmarkt in Dresden.  © dpa - Zentralbild

Wenn die Temperaturen sinken und die Winterjacken aus dem Schrank geholt werden, ist für viele die Zeit des ersten Glühweins des Jahres gekommen. Doch wussten Sie, dass der Glühwein seinen Ursprung in Sachsen hat?

Im Jahr 1834 suchte August Raugraf von Wackerbarth im winterlichen Radebeul nach einem Getränk, das nicht nur wärmte, sondern auch Genuss versprach. Die Lösung war schnell gefunden: Er erhitzte weißen sächsischen Wein und verfeinerte ihn mit exotischen Gewürzen. Das Ergebnis war der erste Glühwein Deutschlands.

Das ursprüngliche Rezept geriet jedoch in Vergessenheit, bis es im Jahr 2013 im Sächsischen Staatsarchiv Dresden wiederentdeckt wurde. Die Winzer von Schloss Wackerbarth ließen die Tradition neu aufleben und kreierten mithilfe einiger behutsamer Anpassungen an den heutigen Geschmack den heutigen »Wackerbarths Weiß & Heiß« aus dem Originalrezept. Dieser traditionsreiche Glühwein wird heute weit über die Grenzen des Elbtals hinaus geschätzt.

Der Pflaumentoffel

Der Dresdner Pflaumentoffel ist ein traditionelles Glückssymbol und dient als beliebtes Mitbringsel vom Dresdner Striezelmarkt.

Seine Ursprünge reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als arme Kinder, die heute als Striezelkinder bezeichnet werden, den Pflaumentoffel selbst herstellten und als Glücksbringer, Schmuck oder Nascherei auf sächsischen Weihnachtsmärkten verkauften. Die Figur erinnert an Waisenjungen aus dieser Zeit, die durch eine kurfürstliche Genehmigung von Essenkehrmeistern beschäftigt werden konnten. Die Waisenjungen trugen einen schwarzen Umhang mit Kapuze und mussten in die engen Schornsteine der städtischen Bürgerhäuser kriechen und diese reinigen.

Heute besteht der Pflaumentoffel aus zusammengesteckten getrockneten Pflaumen, einem Papierzylinder, einer Papierleiter und einem bunten Papierkopf. Er wird in vielen Dresdner Bäckereien hergestellt und anschließend auf dem Striezelmarkt verkauft. Mit seiner Ähnlichkeit zu einem Schornsteinfeger gilt der Pflaumentoffel als Symbol für Glück und Wohlstand und wird besonders gerne in der Zeit von Weihnachten bis Neujahr verschenkt.

Sächsische Weihnachtsspezialitäten auf einen Blick

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