Bergmannstraditionen
Das Erzgebirge ist von einer jahrhundertealten Bergbautradition geprägt. In den kalten, dunklen Wintermonaten wies das Licht der Schwibbögen den Bergleuten den Weg nach Hause. An diese Tradition wird heute noch erinnert, indem die Menschen in der Weihnachtszeit die Fenster mit den Lichtbögen schmücken.
Bergparaden
Auch die jährlichen Bergparaden und -aufzüge zollen der Bergbautradition ihren Tribut und sind ein fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Ursprünglich dienten die Bergparaden dazu, den Landesherren bei besonderen Anlässen wie zum Beispiel dem Besuch hoher Gäste zu huldigen. Heute sind sie der Höhepunkt der erzgebirgischen Weihnachtsmärkte und Bergquartale. Nur in Sachsen existieren die dabei aufgeführten Bergmärsche. Oft umfassen sie mehrere Hundert Beteiligte, die in originalgetreuen Uniformen – dem sogenannten Berghabit – die Hochzeit des Bergbaus wiederaufleben lassen.
Eine der größten und eindrucksvollsten Bergparaden findet jährlich im Dezember in Annaberg-Buchholz statt. Über 1.000 Trachtenträger aus ganz Sachsen und anderen Bergbauregionen sind hier bei einer Parade vereint, die zugleich den krönenden Abschluss des weihnachtlichen Marktes in der Erzgebirgsstadt bildet.
Die Mettenschicht
Ein weiterer Brauch der Bergmänner ist die Mettenschicht, die letzte Schicht im Berg vor dem Weihnachtsfest. Der Steiger beendete die Schicht vorzeitig mit einem Klopfen. Durch das Singen von Bergmannsliedern dankten die Bergleute für den Bergsegen und hielten danach gemeinsam ein typisch einfaches Essen ab.
Der historischen Mettenschicht kann man heute noch als Gast beiwohnen, unter anderem im Besucherbergwerk Zinnkammern in Pöhla, aber auch im Besucherbergwerk »Marie Louise Stolln« im Kurort Berggießhübel in der Sächsischen Schweiz.